Zitat von Big G

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Zitat von Zizou

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Zitat von clemens1986

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Verdient hat sichs, wer im Finale besser spielt.

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Nope. Man verdient es sich nicht nur über ein Spiel, sondern übers ganze Turnier. Und man kann zwar den Einwurf bringen, dass Kroatien in der Vorrunde stärker war, aber dafür hatten die in der K.o.-Runde keinen einzigen wirklich starken Gegner und haben da bitterlich enttäuscht.

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Diese WM hat eindrucksvoll bewiesen, dass man mit "Ballbesitz-Fußball" keinen Blumentopf gewinnt (und schon gar nicht mit einem "Hurra-Kick"). Die Trainer haben endlich kapiert, wie man diesem Schlafwagenfußball begegnet und die Versuche, aus diesem Ballgeschiebe "Überraschungsangriffe zu starten, bereits im Keim erstickt. Und nebenbei damit auch sogennte Superstars abmontiert...

Entscheidend sind mannschaftliche Geschlossenheit und die Disziplin, sich dem taktischen Konzept bedingungslos unterzuordnen, dazu Leidenschaft und Kampfgeist bis zum Umfallen. Das mag vielleicht nicht immer besonders attraktiv anzusehen sein, weil das eine derart "dichte" Atmosphäre am Platz schafft, dass für kreative Leichtigkeit kein Raum mehr bleibt. Das Team muss wie ein einziger Organismus funktionieren. Mannschaften (bzw. deren Trainer), die glauben, der Dominanzfußball vergangener Jahre, bei dem man sich vermeintlich auf den Gegner gar nicht besonders einstellen muss, reicht, um ein WM-Turnier zu gewinnen, sind zu Recht brutal abgestraft worden. Bestes Beispiel: Brasilien. Denen hätte das spätestens nach dem Spiel gegen die Schweiz klar sein müssen. War es aber nicht, und gegen Belgien war dann eben Schluss.

Dass diese mannschaftliche Geschlossenheit über Sieg oder Niederlage entscheidet, hat auch das Match FRA-BEL bewiesen. Belgien überraschte in der ersten halben Stunde mit hohem Tempo und relativ offensivem Spiel. Frankreich sah in dieser Phase nicht besonders gut aus. Aber sie hielten mit Disziplin ihr defensives Bollwerk beisammen, wobei besonders die mannschaftsdienliche Arbeit von Pogba hervorzuheben ist. Schon gegen Ende von HZ 1 war die wachsende Unsicherheit der Belgier zu spüren. Und nach dem raschen Rückstand nach der Pause fanden sie einfach kein Rezept, um die extrem diszipliniert und einheitlich agierenden Franzosen zu knacken. Dafür waren keine technischen Gustosstückerln oder besondere Angriffskombinationen erforderlich. Daher gab's auch keine. Und das, obwohl die Franzosen genug Ausnahmekönner in ihren Reihen haben.

Darin sehe ich auch die größte Leistung von Didier Deschamps. Nämlich aus einem Überangebot von (potentiellen) Superstars ein Team geformt zu haben, das an einem gemeinsamen Strang zieht. Sie werden auch gegen Kroatien nicht anders agieren, was alleine schon ausreicht, um sie als Favoriten im Finale zu sehen. Aber selbst wenn es den Kroaten gelingt, sie zu mehr Kreativität zu zwingen, haben sie dafür mehr als genug Spieler in den eigenen Reihen, um mit entsprechendem spielerischem Nachdruck zum Erfolg zu kommen.

Quintessenz: ich bin alles andere als "bitterlich enttäuscht", was das Niveau dieser WM betrifft.

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Auch wenn das, wie Clemens schon feststellte, mit meinem ursprünglichen Post nicht viel zu tun hatte, sind das interessante Gedanken, die eine Antwort verdienen.

Vom Gesamtniveau dieser WM und ihren Spielen bin ich auch nicht enttäuscht. Belgien - Brasilien, Frankreich - Belgien, Frankreich - Argentinien - das waren großartige Spiele.
Kroatien hat in der Vorrunde ebenfalls sehr guten Fußball gezeigt, dieses Niveau aber in den K.o.-Spielen nicht mehr halten können.

Dass mannschaftsliche Geschlossenheit und Taktik wichtig sind, steht von jeher außer Frage. Und dies schließt im übrigen schöne Kombinationen oder Einzelaktionen in keinster Weise aus. Die Franzosen haben gegen Belgien sehr wohl welche gezeigt (wenn auch selten gekonnt bis zum Ende). Brasilien, Belgien, teils Uruguay haben dies ebenfalls getan - und sind in den meisten Situationen auch hinten gut gestanden. Ich stimme dir ja auch darin zu, dass Frankreich bisher eine starke WM gezeigt und Deschamps seine Mannschaft erstklassig eingestellt hat und einem Pogba (wenngleich mir Kante gegen Belgien noch besser gefallen hat) auch eine feste Aufgabe und Position zugewiesen hat.

Ich kann dir aber nicht zustimmen, dass Brasilien ein gutes Beispiel dafür ist, das Dominanzfußball nicht funktioniert. Dann schon eher Spanien.
Brasilien ist nämlich mit Ausnahme des zweiten Gegentores gegen Belgien selbst hinten sehr solide gestanden, hat als Mannschaft sehr gut funktioniert. Das ist die Basis. Ob du dann den Ball hast oder nicht, das sind einfach zwei Anlagen und beides kann gut funktionieren, solange du die richtigen Spieler hast und den richtigen Einsatz zeigst. Das hat bei Spanien eben überhaupt nicht gepasst. Die hatten vorne keine Ideen, waren hinten zu leichtfertig.
Brasilien war ein sehr gut organisiertes Team und verdammt nahe daran, das Spiel gegen Belgien nach einem 0:2-Rückstand noch zu drehen. Bei Brasilien war nicht das Problem, dass sie gegen eine tiefstehende Abwehr keine Chancen herausspielen konnten, das haben sie gut gemacht. Das Problem war nur, dass sie ihre Chancen nicht genutzt haben. An einem anderen Tag sieht das vielleicht anders aus.

Zitat von XandiW

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Ich bin genau aus dem Grund auch so von der WM begeistert! Mich interessieren Einzelkönner beim Kicken überhaupt nicht. Ist zwar natürlich unterhaltsam mal zu sehen, aber es freut mich nichts mehr als wenn ein geschlossene Mannschaft einen Egotypen wie Messi, der mit seinen Fähigkeiten seine argentinische Mannschaft, die 3 Weltklassestürmer aber keinen Regisseur hat, von der 6er Position aus leiten müsste anstatt auf seine Dribblings & Torchancen zu warten, die ihm keiner liefern kann, rausschmeißt. Boah, ärgert mich diese Verschwendung von Talent aus Egoismus!

In meinen Augen ist das seit 2006 (und davor 1998 bzw. 1990) die leiwandste WM. Alle negativen Einflüsse werden abgestraft: Egoismus, Emotionslosigkeit, Überheblichkeit. Es triumphieren Disziplin, Teamgeist, Emotion, Physis, taktische Cleverness, detailverliebte Vorbereitung (Standards!). That's the way I like it!

Mich hat es die letzten 10 Jahre ausreichend gewundert und vor allem geärgert, dass sich Spitzenmannschaften dieses Tiki-Taka überhaupt gefallen lassen, weil die Medizin dagegen so einfach ist:

- Konsequentes diszipliniertes Zustellen des Raums
- Körperliches Stören bei der Ballberührung
- Raum vor dem 16er verdichten
- Ballführenden konstant doppeln
- Zurückziehen auf 20m vor dem 16 in einer Keilformation die die Dribblanskis auf die Seite drängen
- Maximal 2 Feldspieler, die - nachdem sie als Keilspitze den Spielaufbau des Gegners nach gedrängt haben - auf Konter lauern (Giroud & MBappe sind da die perfekte Kombi)
- Für Lufthoheit in beiden 16ern sorgen
- Spielerisch starke Spieler (Pogba, Kroos, usw.) nach hinten ziehen um Pressingresistenz aufzubauen (natürlich auch Verteidiger darauf schulen - das hat halt ein Zeiterl gedauert).

Nur muss man sie in die Köpfe der Spieler, die noch ihre jugendlichen Flausen von der Spielweise wie zb von Pep haben, bringen - am beeindruckendsten von Deschamps in den Kopf von Pogba. Natürlich spielen Kinder lieber mit dem Ball und Dribbeln. Aber wenn man Turniere gewinnen will, geht es um was anderes. Pogba spielt endlich dort und so, wie es der Mannschaft am meisten bringt. Die Doppelsechs Kanté & Pogba, die in erster Linie nur im Kopf hat, wie nehme ich dem Gegner jeden Wind aus dem Segel, gepaart mit Grieszman als Umschaltspieler ist das geilste was ich seit Gattuso & Pirlo 2006 gesehen habe! Generell ist sind die Duos Giroud & MBappe und Pogba & Kante so perfekt ergänzend, es ist ein Traum anzusehen. Hätte vor dem Turnier nicht gedacht, dass Deschamps die aufmüpfigen Franzosen so einschwören kann.

Ich hoffe wirklich, dass sich die Peps, Löws, Tuchels usw. die Zähne in den nächsten Jahren an dieser Art des Fussballs ausbeißen! Go Deschamps, go Tabarez, go Mourinho!

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Eine gute Mannschaft ist schon wichtig. Aber es wäre sehr traurig für den Fußball, wenn Dribbler und Kreatitivät verschwinden würde. Gerade gegen gut stehende Mannschaften ist es immer noch das Wichtigste, mit Dribblings Raum für die Mitspieler oder sich selbst zu schaffen und dann im richtigen Moment, den Pass zu spielen - oder abzuschließen. Das hat für Ausnahmespieler wie Zidane, Messi (den als Egotypen zu bezeichnen finde ich übrigens völlig falsch, wenn, dann hat er das Problem, dass sein Ego nicht groß genug ist) oder Iniesta immer wieder geklappt und wird auch künftig weiter klappen. Nicht immer natürlich. Wenn mir in dieser Hinsicht der Fußball in den letzten 20 Jahren etwas gezeigt hat, dann dass es eben verschiedene Arten gibt, zu gewinnen. Du kannst offensiv spielen, du kannst defensiv spielen. Beides kann klappen, solange die Mannschaft als Gesamtes funktioniert. Übrigens auch bei Frankreich bei dieser WM. Die Dribblings, mit denen Mbappe Unruhe in die gegnerische Hintermannschaft bringt, waren ein essentieller Bestandteil von Frankreichs Plan.

Es haben schon gegen die Barca-Elf unter Guardiola alle versucht, sich in der von dir beschriebenen Form hintenreinzustellen. Mal hat es funktioniert, mal eben nicht.
Es wäre traurig für den Fußball, wenn alle Teams nur noch defensiv spielen würden. Dann könnte man gleich ein Elferschießen machen, ohne vorher Fußball zu spielen...

Vernünftige Worte. Sehr vernünftige Worte. Kann überall zustimmen. Außer bei dem Punkt, dass Frankreich die bessere Mannschaft ist, selbst wenn sie gegen Kroatien verlieren. Es muss schon viel gegen Frankreich laufen (Schiedsrichter-Fehlentscheidungen, Eigentore, usw.) dass ich dem Verlierer eines Finales zugestehe, dass er die bessere Mannschaft war.

Wer gewinnt, ist besser. Das ist so im Fußball. Weil sonst können wir gleich Eiskunstlauf schauen, wo sie hinten rum noch das Ergebnis korrrigieren, damit der „richtige“ gewinnt. Unsere Ausgangslage für Sonntag ist sonnenklar:

Morgen treffen zwei ungeschlagene Mannschaften aufeinander und es geht bei 0:0 los. Was davor war, zählt nichts mehr. Es geht in einem einzigen Spiel darum zu ermitteln, wer die beste Mannschaft ist. Es geht um den Titel Weltmeister. Wer Weltmeister wird ist dann auch die beste Fußballnationalmannschaft der Welt und bekommt dafür einen Pokal. Basta.

Zitat von XandiW

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Wer gewinnt, ist besser. Das ist so im Fußball.

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Nein, dem kann ich nichst zustimmen.

Es ist zwar meistens so, dass das beste oder bessere Team gewinnt, aber eben nicht immer. Einer der Reize oder Nachteile des Sports, wie immer man das sehen will.
Allerdings war es zugegebenermaßen für mich bei einer WM, die ich gesehen habe - also inklusive 1994 -, bisher nur einmal (2006) der Fall, dass nicht das meiner Meinung nach Beste Team Weltmeister wurde. Und Italien war 2006 trotzdem ein durchaus würdiger Weltmeister.

Man kann das Ganze ja zum Beispiel auch auf den üblichen Fußball-Modus bei Meisterschaften umlegen.
Kroatien bisher: 3 Siege, 3 Remis = 12 Punkte
Frankreich: 5 Siege, 1 Remis = 16 Punkte

Genau dieses Umlegen finde ich eben nicht relevant. Das ist ein Turnier im KO Modus. Also zählt auch nur das letzte Spiel. Wer sagt, dass Kroatien nicht absichtlich so gespielt hat, um die Franzosen in Sicherheit zu wiegen?

Wenn die Regeln ein KO Turnier ausgeben, dann ist die Mannschaft, die das letzte Spiel gewinnt, die beste. In der Meisterschaft ist die die beste, die die meisten Punkte über die ganze Saison gemacht hat. Da ist das erste Spiel gleich wichtig wie das letzte.

Frage: hätst du Griechenland und Portugal für verdiente Europameister?

Ich frage deshalb:

Frankreich vs. Portugal 2016: Hochmut kommt vor dem Fall. Ist eine Mannschaft, die vor dem Finale mit dem Gedanken „wir haben schon gewonnen“ in ein Spiel geht, wirklich die beste Mannschaft?

http://sport.orf.at/stories/2298732/2298731/
Pogba: „Wir haben schon vor dem Anpfiff gegen Portugal gedacht, wir hätten gewonnen. Das passiert uns diesmal sicher nicht mehr.“



Griechenland vs. Portugal 2002: im Finale gegen ein Team und einen Coach, der sie 2x nicht besiegen konnte.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/eur...n-a-307215.html
Sicher in der Abwehr, enorm zweikampfstark und taktisch sehr gut eingestellt. "Sie spielen mit den Fehlern des Gegners", sagte Portugals schwer enttäuschter Coach Luiz Felipe Scolari anerkennend, der aus der 1:2-Niederlage im Eröffnungsspiel offenbar nicht die richtigen Schlüsse hatte ziehen können.

Griechenland hat in der Vorrunde den Gastgeber und Spanien geschlagen, hat in der KO Phase kein einziges Gegentor bekommen und im Finale erneut den haushohen Favoriten und Gastgeber geschlagen, der durchaus wusste, was für ein Gegner ihm gegenübersteht. Wer in jeweils in 90 Minuten 2x verliert hat definitiv keinen Anspruch, ein würdiger Sieger zu sein.


Zu 2006 kann ich nur sagen: das hat ihnen der Zidane versaut. Wer kurz vor der Ziellinie nicht den Gegner sondern sich selbst ausknockt, ist selber schuld. Hätte es ihnen vergönnt, da sie wirklich stark waren. Aber Italien hat verdient gewonnen, indem sie den Zidane letztendlich doch kalt gestellt haben und damit Frankreich das Rückgrat gebrochen haben. Ugly winning. Aber winning.

Zitat von XandiW

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Genau dieses Umlegen finde ich eben nicht relevant. Das ist ein Turnier im KO Modus. Also zählt auch nur das letzte Spiel. Wer sagt, dass Kroatien nicht absichtlich so gespielt hat, um die Franzosen in Sicherheit zu wiegen?

Wenn die Regeln ein KO Turnier ausgeben, dann ist die Mannschaft, die das letzte Spiel gewinnt, die beste. In der Meisterschaft ist die die beste, die die meisten Punkte über die ganze Saison gemacht hat. Da ist das erste Spiel gleich wichtig wie das letzte.

Frage: hätst du Griechenland und Portugal für verdiente Europameister?

Ich frage deshalb:

Frankreich vs. Portugal 2016: Hochmut kommt vor dem Fall. Ist eine Mannschaft, die vor dem Finale mit dem Gedanken „wir haben schon gewonnen“ in ein Spiel geht, wirklich die beste Mannschaft?

http://sport.orf.at/stories/2298732/2298731/
Pogba: „Wir haben schon vor dem Anpfiff gegen Portugal gedacht, wir hätten gewonnen. Das passiert uns diesmal sicher nicht mehr.“



Griechenland vs. Portugal 2002: im Finale gegen ein Team und einen Coach, der sie 2x nicht besiegen konnte.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/eur...n-a-307215.html
Sicher in der Abwehr, enorm zweikampfstark und taktisch sehr gut eingestellt. "Sie spielen mit den Fehlern des Gegners", sagte Portugals schwer enttäuschter Coach Luiz Felipe Scolari anerkennend, der aus der 1:2-Niederlage im Eröffnungsspiel offenbar nicht die richtigen Schlüsse hatte ziehen können.

Griechenland hat in der Vorrunde den Gastgeber und Spanien geschlagen, hat in der KO Phase kein einziges Gegentor bekommen und im Finale erneut den haushohen Favoriten und Gastgeber geschlagen, der durchaus wusste, was für ein Gegner ihm gegenübersteht. Wer in jeweils in 90 Minuten 2x verliert hat definitiv keinen Anspruch, ein würdiger Sieger zu sein.


Zu 2006 kann ich nur sagen: das hat ihnen der Zidane versaut. Wer kurz vor der Ziellinie nicht den Gegner sondern sich selbst ausknockt, ist selber schuld. Hätte es ihnen vergönnt, da sie wirklich stark waren. Aber Italien hat verdient gewonnen, indem sie den Zidane letztendlich doch kalt gestellt haben und damit Frankreich das Rückgrat gebrochen haben. Ugly winning. Aber winning.

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Das sind halt verschiedene Sichtweisen. Ich werde mich deiner nicht anschließen und du dich meiner offenbar ebenso wenig (was mir auch völlig einerlei ist).

Zu deiner Frage:
Griechenland 2004 (nicht 2002 ) halte ich für einen verdienten Europameister, ja. Nicht schön anzusehen, aber absolut verdient.
Sie haben im Viertelfinale den Turnier-Favoriten Frankreich geschlagen. Im Semifinale den zweiten Turnier-Favoriten Tschechien (mit viel Glück, aber das gehört dazu). Im Finale Gastgeber Portugal. Das war kein leichter Weg, aber sie sind hinten souverän gestanden, haben mich mit ihrer Defensiv-Stärke echt überrascht und überzeugt.
Nur, dass sie Spanien in der Vorrunde geschlagen hätten, wie du meinst, stimmt übrigens nicht, das war ein Remis

Portugal 2016 war für mich kein wirklich verdienter Europameister. Sie haben sich irgendwie durch die Vorrunde gemogelt und dann ebenso durch die ersten beiden K.o.-Spiele, in denen sie zumindest gegen Kroatien das - meinem subjektiven Empfinden nach - schwächere Team waren. Ebenso im Finale.

Nicht, dass Frankreich um vieles besser gewesen wäre, aber doch so, dass für mich ein Unterschied zu sehen war. Auch Frankreich hatte keinen wahnsinnig schweren Weg, hat dies aber gegen Irland und Island doch souveräner gemacht und dann auch im Semifinale mit Deutschland einen deutlich stärkeren Gegner klar eliminiert als Portugal in dem Ramsey-losen Wales einen hatte.

Zu deiner (hoffentlich nicht ganz ernst gemeinten) Mutmaßung, dass Kroatien die Franzosen in Sicherheit wiegen hätte wollen: Du schaust zuerst einmal, dass du weiterkommst. Das heißt, du probierst in 90 Minuten aufzusteigen. Es gibt wohl keinen Coach, der seinem Team dreimal eine zusätzliche Energieleistung von je 30 Minuten zumuten will.

P.S. Ich habe übrigens nirgends angemerkt, dass Italien 2006 kein "verdienter" Weltmeister wäre. Ich persönlich finde nur, dass Frankreich damals das insgesamt etwas bessere Team war und sich es noch mehr verdient hätte.

Bin übrigens nicht gerade begeistert, dass Nestor Pitana das WM-Finale leiten wird.

Natürlich war es nur ironisch gemeint.

Und normalerweise halte ich wie du zu dem Team, das im Turnierverlauf die stärkste Leistung gezeigt hat (Kroatien ist da aus familiären Gründen eine Ausnahme).

Einziger Unterschied: wenn ein Favorit seiner Rolle im Finale nicht gerecht wird, ist er bei mir dann auch schon wieder unten durch. Wer als Mannschaft mit mehr Potential ein Finale verliert, bekommt in meiner Erinnerung keinen positiven Platz. Champions liefern, wenn es drauf ankommt. Das ist in meinen Augen in must-have Anforderung und kann nicht mit „Ungünstiger Spielverlauf“ oder „Pech“ wegdiskutiert werden. Die Weltmeisterschaft ermittelt die beste Nationalmammschaft. Per Definition: „In einem abschließend rund vierwöchigen Turnier wird daraus die beste Nationalmannschaft als Weltmeister ermittelt.“ Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fuß...ltmeisterschaft

Frankreich 2006 hat letztendlich versagt, weil Zidane die Nerven durchgegangen sind. Daher ist Italien verdient Weltmeister. Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass sie 2006 ihre hervorragende Leistung am Weg ins Finale mit einem Titel krönen. Nachdem sie es aber nicht getan haben, haben sie es per Definition auch nicht verdient. We are the Champions, no time for losers.

Zitat von Zizou

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Bin übrigens nicht gerade begeistert, dass Nestor Pitana das WM-Finale leiten wird.

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Echt? Ich hatte von ihm bis jetzt einen guten Eindruck. Negativ aufgefallen ist fast keiner (ich glaube der Geiger aus Deutschland war auffallend schlecht), besonders positiv - rein aus dem Bauchgefühl - waren neben Pitana noch Cakir, von dem ich sehr viel halte, Lahoz und natürlich Kuipers. Wobei ich der Vollständigkeit sagen muss: aus dem Gedächtnis wäre mir kein einziger Name eingefallen. Hab jetzt nur die Liste mit den Fotos angeschaut und es anhand der Gesichter gesagt.

Zitat von XandiW

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Zitat von Zizou

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Bin übrigens nicht gerade begeistert, dass Nestor Pitana das WM-Finale leiten wird.

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Echt? Ich hatte von ihm bis jetzt einen guten Eindruck. Negativ aufgefallen ist fast keiner (ich glaube der Geiger aus Deutschland war auffallend schlecht), besonders positiv - rein aus dem Bauchgefühl - waren neben Pitana noch Cakir, von dem ich sehr viel halte, Lahoz und natürlich Kuipers. Wobei ich der Vollständigkeit sagen muss: aus dem Gedächtnis wäre mir kein einziger Name eingefallen. Hab jetzt nur die Liste mit den Fotos angeschaut und es anhand der Gesichter gesagt.

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Pitana hat mir bei Frankreich - Uruguay nicht gefallen. Viel zu viel durchgehen lassen. In der Vorrunde hat er allerdings auch ein Spiel sehr gut geleitet (weiß nicht mehr welches).

Geiger ist aus den USA und ja der war besonders schlecht. Aber Brych aus Deutschland, obgleich ich den sonst für einen guten Referee halte, war bei Serbien - Schweiz auch ganz schwach.

Cakir und Kuipers sind für mich über die letzen Jahre hinweg eigentlich die beiden besten Referees der Welt. Hätte mir einen von denen gewünscht. Von mir aus auch den Iraner Faghouni, den ich bisher positiv im Kopf habe.

Ja stimmt, der Iraner ist auch positiv aufgefallen. Und Brych hab ich bewusst wegen der Partie nicht erwähnt.

Um wieder in medias res zu kommen:

Frankreich ist der Favorit im Finale. Sie wirkten bisher stärker, haben die besseren Einzelspieler und haben anscheinend oder scheinbar auch eine gewisse Harmonie gefunden, vor allem in der Defensive, in der sie, vielleicht ausgenommen das Argentinien-Spiel, sehr gut stehen. Doch Kroatien wird auch im Finale wieder bis zum Umfallen kämpfen und gegen die Einzel-Künstler wie Griezmann und Mbappe sicher hart einsteigen und sie doppeln, um deren Spielwitz etwas zu unterbinden und zu verleiden.
Zudem trifft Frankreich nun erstmals im Turnier auf ein dermaßen starkes zentrales Mittelfeld, wie es die Kroaten aufbieten. Modric - Rakitic - Brozovic - Perisic werden gegen Griezmann - Pogba - Kante dagegenhalten, die französische Schaltzentrale und in der Folge die Abwehr vielleicht selbst stark unter Druck setzen. Wenn die Kroaten dort das Übergewicht gewinnen, könnte dies durchaus den Ausschlag zugunsten der Spieler vom Balkan geben.
Die Franzosen haben gezeigt, dass sie hinten gut stehen, wenn sie in Führung sind. Doch die Kroaten waren in all ihren K.o.-Duellen 0:1 hinten und haben mit aufopferungsvollem Kampf das Match noch ausgeglichen und in der Verlängerung bzw. im Elferschießen den Aufstieg geschafft. Auch wenn ich dabei bleibe, dass die bisherigen drei Gegner Kroatiens keine Top-Teams beinhalteten, traue ich ihnen das auch gegen Frankreich zu, daher sollten die Franzosen - so sie denn in Führung gehen - unbedingt auf das zweite Tor spielen. Gehen die Kroaten in Führung, wird es interessant sein, zu sehen, wie sich Frankreich gegen eine gut stehende Abwehr schlägt. Gegen Uruguay und Belgien haben sie diese zwar geknackt, allerdings jeweils durch Standards. Diese spielen bei dieser WM ja bekanntlich eine gravierende Rolle, hier würde ich Les Bleus im Vorteil sehen.

Ein Faktor könnte natürlich auch sein, dass die Kroaten eine Stunde mehr Zeit auf dem Rasen verbracht haben. Sie sind dabei, auch wenn die meisten von ihnen das Erholungsspiel gegen Island hatten, auch mehr gelaufen als die meisten Franzosen (mit Ausnahmen N'Golo Kantes, der zwar über eine Stunde weniger als Modric auf dem Rasen verbracht hat, aber gerade einmal 300 m weniger gelaufen ist als der Marathon-Mann der Kroaten).

Bleibt der mentale Faktor. Da haben die Kroaten einen klaren Vorteil. Sie sind Außenseiter, haben nichts zu verlieren. Der Druck lastet auf den Franzosen, zumal sie vor zwei Jahren ebenfalls als klarer Favorit ins EM-Endspiel gegangen sind. Das kann durchaus verunsichern und nervös machen. Umgekehrt kann diese Erfahrung anspornen, sollte sie doch eine Warnung sein, den Gegner keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen. Es wird gespannt sein, zu sehen, wie sie diese Situation bewältigen.

Unterm Strich bleibe ich dabei, dass Frankreich diese Partie gewinnen sollte.

Um noch mal was abseits der sportlichen Leistungen anzusprechen:
Was mich weit mehr am kroatischen WM-Titel stören würde als die Frage, ob sie es sportlich verdient hätten oder nicht, ist der irre Nationalismus, der damit einhergeht. Es gibt kaum etwas, das mir übler aufstößt und was ich mehr verachte. Nationalismus ist leider in allen Staaten vorhanden, egal ob Deutschland, England oder beim zweiten heutigen Finalisten Frankreich, dessen Geschichte und Bewohner in dieser Hinsicht auch wiederholt für Negativ-Beispiele sorgten, ganz zu schweigen von Österreich.

In Kroatien (oder Serbien oder der Türkei) hat das aber leider weit, weit schlimmere Ausmaße und ist vor allem auch unter den Spielern (Lovren, Mandzukic, etc.) leider sehr verbreitet.

Für mich ein gravierender Grund mehr, dass ich hoffe, dass Frankreich, das mir eben sympathischer ist, heute Weltmeister wird.

Also nach den beiden Entscheidungen mag ich den Schiri auch nicht mehr. Hätte weder den Freistoß noch den Elfer gegeben.