Gemessen an meinen Erwartungen ist das bisher die enttäuschendste Partie der WM. Überhaupt kein Spielfluss.
Bitter für Kolumbien, dass Rodriguez verletzt ausgewechselt werden musste.

Auch wenn Rodriguez nicht spielt, ist das einfach verdammt wenig von Kolumbien. Auch von Quintero und Cuadrado, die gegen Polen stark gespielt haben, kommt gar nichts.

Kolumbien also doch noch Gruppenerster, allerdings ohne heute zu glänzen. Vielleicht wird es mit einem fitten Rodriguez wieder besser.

Etwas schade, dass Senegal ausscheiden musste. Die haben mir eigentlich ganz gut gefallen in dieser Vorrunde. Besser als Japan. Und generell finde ich es ganz schön, wenn die finanziell ärmeren Länder Afrikas zumindest im Fußball Anlass zum Jubeln haben. Aber das gilt natürlich auch für Südamerika.

Umgekehrt ist es toll, dass die Fair-Play-Wertung tatsächlich über den Aufstieg entscheidet. Fair Play kommt im Fußball oft ohnehin zu kurz.

Zitat von Zizou

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Und generell finde ich es ganz schön, wenn die finanziell ärmeren Länder Afrikas zumindest im Fußball Anlass zum Jubeln haben.

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Ja, das stimmt. Allerdings blende ich Fans komplett bei sowas aus. Mir ist nur wichtig, was am Platz gezeigt wird. Und ich muss ehrlich sagen, da hat mir Japan um einen Deut besser gefallen. Sie hatten meiner Meinung nach bescheidenere Mittel als Senegal und waren dennoch die Spur besser. Senegal war wie fast jedes afrikanische Team sehr sympathisch, durchaus talentiert...aber letztendlich nicht wirklich gut (effizienz, kaltschnäuzig, sortiert, taktisch reif,...). Ich kann einfach Mannschaften, die das Potential haben aber keinen Plan, nichts abgewinnen. Das ist vergeudetes Talent. Ärgerlich.

Zitat von Zizou

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Umgekehrt ist es toll, dass die Fair-Play-Wertung tatsächlich über den Aufstieg entscheidet. Fair Play kommt im Fußball oft ohnehin zu kurz.

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Haha! Ja und nein. Ich gebe ehrlich zu, in meiner Welt: Foul ist's, wenn der Schiri es pfeift. Alles drunter ist erlaubt. Die einzige moralische Grenze, die ich ziehe, ist die, wo fast das Strafrecht greifen sollte: brutale, rücksichtlose, bewusst auf die Gesundheit des Gegners abzielende Fouls. Ich wäre sogar meiner Mannschaft extrem böse, wenn sie nicht alles versucht, um weiter zu kommen. Bestes Beispiel war - ich glaube bei der WM 2006 oder bei der EM 2008 oder so- das eine potentielle taktische Foul im 1/4 Finale oder so, was der eine Typ nicht gemacht hat, als er im Mittelfeld die Chance dazu hatte, wie der Stürmer vor ihm gekreuzt ist, und er damit den Konter zuließ, der zum entscheidenden Tor führte. Ich hätte den Verteidiger emotional so empfunden wie der Kahn den Herzog (nur wäre ich halt nicht handgreiflich geworden - aber gedacht hätte ich mir das gleiche).

Aber ich schätze deinen moralischen Zugang!

Zitat von XandiW

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Ja, das stimmt. Allerdings blende ich Fans komplett bei sowas aus. Mir ist nur wichtig, was am Platz gezeigt wird. Und ich muss ehrlich sagen, da hat mir Japan um einen Deut besser gefallen. Sie hatten meiner Meinung nach bescheidenere Mittel als Senegal und waren dennoch die Spur besser. Senegal war wie fast jedes afrikanische Team sehr sympathisch, durchaus talentiert...aber letztendlich nicht wirklich gut (effizienz, kaltschnäuzig, sortiert, taktisch reif,...). Ich kann einfach Mannschaften, die das Potential haben aber keinen Plan, nichts abgewinnen. Das ist vergeudetes Talent. Ärgerlich.

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Ich fand Senegal taktisch nicht so schlecht, die waren hinten eigentlich sehr geordnet. Und punkto Effizienz macht Japan bei dieser WM kaum jemandem etwas vor...
Japan hatte einfach Glück, dass Sanchez so dämlich war, sich in Minute 3 Rot einzuhandeln. Ich bin ziemlich überzeugt, dass Japan diese Partie, wäre sie mit 11 gegen 11 ausgetragen worden, nicht gewonnen hätte.

Zitat von XandiW

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Haha! Ja und nein. Ich gebe ehrlich zu, in meiner Welt: Foul ist's, wenn der Schiri es pfeift. Alles drunter ist erlaubt. Die einzige moralische Grenze, die ich ziehe, ist die, wo fast das Strafrecht greifen sollte: brutale, rücksichtlose, bewusst auf die Gesundheit des Gegners abzielende Fouls. Ich wäre sogar meiner Mannschaft extrem böse, wenn sie nicht alles versucht, um weiter zu kommen. Bestes Beispiel war - ich glaube bei der WM 2006 oder bei der EM 2008 oder so- das eine potentielle taktische Foul im 1/4 Finale oder so, was der eine Typ nicht gemacht hat, als er im Mittelfeld die Chance dazu hatte, wie der Stürmer vor ihm gekreuzt ist, und er damit den Konter zuließ, der zum entscheidenden Tor führte. Ich hätte den Verteidiger emotional so empfunden wie der Kahn den Herzog (nur wäre ich halt nicht handgreiflich geworden - aber gedacht hätte ich mir das gleiche).

Aber ich schätze deinen moralischen Zugang!

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Moral ist nie verkehrt.

Ich würde nie ein taktisches Foul begehen. So etwas sollte im Fußball auch weitaus strenger geahndet werden. Es ist schon ein Fortschritt, dass es mittlerweile eine Gelbe Karte gibt, aber ich plädiere für eine Regelung mit "drei taktische Fouls = ein Elfmeter für den Gegner" oder dergleichen. Sportlichkeit ist von jeher auch ein Synonym für faires Verhalten und es darf nicht sein, dass man sich in einer Sportart durch einen Regelverstoß einen Vorteil verschafft.
In anderen Sportarten ist es Gang und Gäbe, dass jemand einen Regelverstoß selbst zugibt (Golf, Snooker) oder eine zu seinen Gunsten getroffene Fehl-Entscheidung zu seinen Ungunsten revidiert (Tennis, Tischtennis). Das sollte auch im Fußball so sein.

Übrigens erstmals seit Einführung der Achtelfinals 1986, dass kein afrikanisches Team im Achtelfinale ist.

Zitat von clemens1986

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Ob das im Sinne des Erfinders der Fair Play Regel ist, dass man dafür belohnt wird, eine Niederlage mit Ballgeschiebe über die Zeit zu retten?

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Auch Zeitschinden wird zurecht mit einer Gelben Karte bestraft.

Was Ballgeschiebe anbelangt ist dies erstens kein probates Mittel, weil es ohnehin nur zu Fehlern führt (die meisten Spieler schlagen dann in der Bedrängnis den Ball nach vorne), vor allem aber ist es im Gegensatz zu einem Foul kein Regelverstoß.

Zitat von Zizou

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Es ist schon ein Fortschritt, dass es mittlerweile eine Gelbe Karte gibt, aber ich plädiere für eine Regelung mit "drei taktische Fouls = ein Elfmeter für den Gegner" oder dergleichen.

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Da hast du mich zu 100% auf deiner Seite! Das Regelwerk sollte so gestaltet sein, dass es sich nicht auszahlt.

Aber Fussball ist halt nicht Snooker. Ich kann für mich nicht wirklich beim Snooker sprechen, da ich es nicht kompetitiv spiele, würde aber ziemlich sicher zugeben, wenn ich eine Kugel berührt habe. Beim Kicken ums Geld war das ganz was anderes. Wenn ich noch einen Schuss ums Eck gelenkt habe und der Schiri Abstoss gegeben hat, hab ich mich nur innerlich darüber geärgert, dass jetzt viele meinen Save nicht gecheckt haben...aber natürlich hab ich den Ball ans 5er Eck gelegt, gelächelt und den Abstoss ausgeführt. Alles andere wäre auch nicht wirklich von den eigenen Leuten akzeptiert worden. So rennt's halt im Fussball. Vom Unterhaus bis zum WM Finale. Alles Gauner.

Im Strandbad mit Freunden hingegen hab ich natürlich ehrlich gespielt.

Zitat von clemens1986

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Zitat von Zizou

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Zitat von clemens1986

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Ob das im Sinne des Erfinders der Fair Play Regel ist, dass man dafür belohnt wird, eine Niederlage mit Ballgeschiebe über die Zeit zu retten?

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Auch Zeitschinden wird zurecht mit einer Gelben Karte bestraft.

Was Ballgeschiebe anbelangt ist dies erstens kein probates Mittel, weil es ohnehin nur zu Fehlern führt (die meisten Spieler schlagen dann in der Bedrängnis den Ball nach vorne), vor allem aber ist es im Gegensatz zu einem Foul kein Regelverstoß.

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Was du sagst stimmt wenn man einen Sieg mit Ballgeschiebe über die Zeit bringen möchte - aber bei einer *Niederlage* kommt man nie in die Bedrängnis (siehe letzte 10 Minuten Japan).

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Da hast du natürlich recht.